
Heute habe ich meinen ersten Mac gekauft. Nach 13 Jahren PC und davon acht Jahren Laptoprock hier und dort in der Republik und drüber hinaus steht nun zum ersten Mal neben meinem VAIO ein neues weißes MacBook und glimmt sich in den Schlaf.
Warum ich umgestiegen bin? PC-Laptops saugen ganz fest auf der Bühne, wie ich nach acht Jahren Erfahrung sagen kann. Und hier das wieso:
1. Brummschleifen – The Netzteil-Blues
Meine letzten beiden Notebooks, eine speziell konfiguriertes Musiknotebook von der lieben Konkurrenz und ein Sony VAIO FZ von der Stange leiden beide immer wieder unter extremen Gebratzel, sobald man ihr Netzteil an den Stromkreis anschließt. Die Punkrock-Lösung, die Schutzkontakte abzukleben, brachte mir immer besorgte Blicke von Technikern ein: wer möchte schon die Erde sein, wenn ein Kurzschluß durch das Laptop jagt. Bumm Bratz Tod. Außerdem: immer Kabel-Kleben makes Homer go crazy.
2. 4-Pin Firewire – Die Schande der Galaxis
Oh Apple, wieso bloß kein 6-Pin Firewire mehr an den neuen MacBooks? Ich hätte mir auch eine Alukiste geholt, doch nur das alte, neu aufgelegte weiße Book hat Firewire. Immerhin ist es günstiger, 939EUR bei dem von mir hier ausdrücklich empfohlenen Apple Retailer Arndt & Bleibohm.
4-Pin Firewire, wie es an fast allen PCs zu finden ist, verdient einen Platz in der ewigen Hiscore-Liste, in der alle Sieger „ASS“ heissen (englisch auszusprechen). Konnte ich bei meinem Audio-Notebook die Schrecken dieser Verbindung noch mit PCMCIA-Firewire-Karte umgehen, bleiben die neuen PCI-Express Karten einfach nicht in meinem VAIO stecken. Eine Berührung, raus ist sie, Ableton aufgehängt, Affengriff, peinliche Minuten, während alle warten. Genau das Gleiche läßt sich zum 4-Pol Anschluß sagen: wenn man ihn nicht eh schon rausgebrochen, fällt alle Nase lang das Kabel raus. Der größte GAU war, als mir das auf einer Theaterbühne passierte (Kopf auf MPK49, remember?) und minutenlang kein Ton mehr kam. Wenn ich zu dem Zeitpunkt nicht schon mit der Fresse im Schlamm gelegen hätte, ich hätte mich selbst reingeschmissen. Fail!
Noch dazu fehlt bei einem 4-Pol Anschluß die Buspower, um Audiointerfaces zu speisen. Wenn der Strom auf der Bühne ausfällt, ist das besonders kritisch. Dann muss beim PC unter Umständen erst Ableton wieder neu gestartet werden (Affengriff again), während der Mac das Interface schön weiter von seinem Akku speist und sofort weiter spielt, als wäre nichts gewesen. Win!
3. Ableton ist Ableton ist Ableton
Ableton Live läuft genau gleich auf PC und Mac, so dass ich ohne Probleme alle Projekte rüberziehen kann. Deswegen gab es keinen Grund, nicht zu wechseln.
4. Das wars
Ein einfacher Anschluss und eine vernüftiges Netzteil sind die einzigen wirklichen Gründe, warum ich dem Mac den Vorzug für gebe. Kein Dogma oder Fanboy-Getue, nur Stabilität. Deswegen ein Juchu auf das alte neue MacBook, ein Buh für das Alu-MacBook und eine Runde Crysis auf meinem VAIO – dass kann der nämlich sehr gut (mit der internen Soundkarte…).
I am a Pac,
DasDAS
P.S.: Wer jetzt sagt, ich solle ein USB-Audiointerface nehmen, bekommt meine eigene, hochinoffizielle Meinung dazu zu hören – das sind Spielzeuge (bis auf Firebox [zu wenig Anschlüsse] und Fast Track Ultra[zu viele Anschlüsse]). Und stinken tun sie auch.
P.P.S.: Ich werde den VAIO auch weiterhin zum Produzieren DAHEIM nutzen, einfach weil er ordentlich schnell ist und einen tollen Bildschirm hat. Auf die Bühne kommt er mir aber nie wieder.