
Dieses Review ist eigentlich kein Review, denn genau wie die ersten Artikel über die Strokes in deutschen Musikmagazinen besoffene Fanschreibe von Volkmann und Co. waren, ist auch dieser Text im Eindruck eines langen Arbeitstages, eines Kompositions-Rausches, einer Flasche Wein entstanden. Also erwartet keine Details, ich biete stattdessen fast pure Begeisterung für ein tolles Instrument.
Der erste Kontakt
Als die Mophos bei uns im Laden eintrafen, hab ich ca. 3 Minuten daran rumgeschraubt und dann sofort die EC-Karte gezückt. Auch wenn unser örtlicher MaxMSP Freak und mexican sound man sofort meinte, ich hätte keinen Geschmack, schließlich sei die Kiste häßlich, beirrte mich das nicht. Der Mopho klingt einfach gut! Jahrelang hab ich Juno 60, SH-02, Jen SX1000 uvm durch die Republik geschleppt, doch diese Minikiste gibt mir einen guten, druckvollen Basssound für 379EUR und wiegt nur ein Paar Gramm! Und verstimmt sich nicht!
Ok, die aufgeklebte Beschriftung ist hässlich, kein Stil, kein Gefühl für Schriftsätze, doch die Folie läßt sich gottseidank abnehmen, so dass der eigene Paintjob nicht weit ist. Problem solved!
Presets Baby
Doch was passiert, wenn man die Presets durchsteppt? Man hört bei vielen den eingebauten Sequenzer, der ein Paar schöne Grooves auf Lager hat. Einige davon wird man bestimmt sehr bald auf Platte wiederfinden, shame on you, preset users!
Der Klang
Tiefer als Virus, Nord und Konsorten, aber eher modern digital bratzig im Vergleich zu Vintage Synths. Für Roland-Filter-Smooth Fans entweder schrecklich oder genau dass, was gefehlt hat. Ich zumindest liebe den Sound. Der Audio-In reagiert im Feedback-Modus nicht so krass wie ein Moog oder SH-02, bringt aber Laune in das Modul. Gutes Filter, krachige OSCs, ordentlicher Headphone-Out.
Die Bedienung
Schlaue Presets bei den meisten Sounds für die vier frei definierbaren Regler, gute Wahl der fest eingestellten Regler (Cutoff, Resonance, Attack, Release). Ohne Blick ins Handbuch weiss ich nicht, wie ich meine Sounds abspeichern kann, ansonsten versteht man das Wichtigste in einer langen Synthese-Nacht.
Fazit
Ungehört kaufen, einen befreundeten Künstler bitten, das Teil neu zu bemalen, endlich den perfekten Synthesizer für die endlosen Hotelzimmer besitzen.
Love,
DasDAS